Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Inszenierte Transzendenz. Nicht-christliche Heiligkeit im Theaterdiskurs

19. Juni 2008

Arbeitsgespräch im Rahmen des Forschungsprojekts „Erzählen vom fremden Heiligen in Mittelalter und früher Neuzeit“

In Kooperation mit dem NCCR Mediality der Universität Zürich.

In dem Gespräch geht es um die Frage der Inszenierung und Theatralisierung fremder Heiligkeit, aber auch die impliziten und expliziten Zuschreibungen von Inszeniertheit gegenüber Phänomenen fremder Heiligkeit in europäisch-christlichen Kontexten.

Es handelt sich dabei um ein Grundmuster in der Auseinandersetzung mit fremden religiösen Riten und Handlungen, das sich in der christlichen Vormoderne aufzeigen lässt, dessen Wirkmacht sich aber über die Aufklärung hinaus bis in die neusten Theaterdiskussionen, aber auch die religionsphilosophischen und -wissenschaftlichen Diskurse hinein verfolgen lässt. Dabei geht es um das fremde Heilige als Theater, wie es z.B. Augustinus anprangert, um das fremde Heilige auf dem Theater, wie es z.B. mit dem Harlekin als Mohammed eine prägnante Figur findet, in den synkretistischen Ritualdarstellungen eines Lohenstein einen Höhepunkt erfährt, der Oper zu opulenten Kulissen verhilft und in Berlin Anfang des 21. Jahrhunderts die Gemüter erhitzt, aber auch um die Rhetorik der Reiseberichte, die narrativen Strategien von Erzählungen, die Metaphorik der Beschreibungen, die sozusagen Vor- und Mitläufer der expliziten Inszenierung des fremden Heiligen auf dem Theater sind.

19.-21. Juni 2008
Schloss Freudental, Allensbach

Anmeldung und Kontakt

Prof. Dr. Mireille Schnyder
E-Mail mireille.schnyder[at]uni-konstanz.de

Constanze Geisthardt
E-Mail c.geisthardt[at]ds.uzh.ch